Bild: riva Verlag |
„Auto – Das große Sammelsurium“ von Thomas Pospiech ist, was es ist: Ein großer Basar automobiler Anekdoten. Sowohl der wichtigen als auch der eher überflüssigen: Endlose Sammlungen der „größten“, „schnellsten“, „witzigsten“ und wie auch immer gearteten Automobil-Begriffe stehen neben Basisinformationen über Wankeltechnik, einer kurzen Geschichte der Autobombe, Frauen und Führerscheine, einem Überblick über die deutschen Automobilclubs und deren Geschichte sowie „volkstümlich-mobiles Liedgut“ von Walter Scheel bis Nino de Angelo. James Bond-Autos und Donalds 313er fehlen natürlich auch nicht.
Aber wozu das alles? Sicher, Pospiech ist ein nettes Sammelsurium (ein anderes Wort fällt auch mir nicht ein) gelungen, das einem gestressten Manager im ICE von München nach Hamburg viel Vergnügen bereiten kann. Wer aber ohnehin regelmäßig in der Automobilgeschichte umher flaniert und sich etwas besser auskennt, bemerkt schnell die Grenzen seiner Konstruktion: Es scheint, als müsse wirklich jede Information, die in dem Buch auftaucht, kritisch und auf ihre Vollständigkeit hin überprüft werden. So war Fritz von Opel nicht der „Tüftler“ hinter den Rak-Versuchen anno 1928 und saß auch nicht am Steuer des Rak 1, obgleich er Geldgeber und Profiteur des Projekts war: Die Namen des Rennfahrers Kurt Volkhart und des Raketenforschers Max Valier fallen völlig unter den Tisch. Oder nehmen wir das Beispiel Hitlers, über den im Kapitel „Die Achsen der Bösen“ zu lesen ist, es kursiere das „Gerücht, er habe gar keinen Führerschein gehabt (was in jedem Fall ein netter Kalauer ist). Dokumentiert ist seine Mitgliedschaft beim ADAC.“ Ein schwaches Argument mit falsch gezogenem Schluss (zieht er überhaupt einen?), aber das ist ein anderes Thema.
Die im Literaturverzeichnis (immerhin gibt’s eins!) angegebenen Quellen gehören nicht immer zu den vertrauenswürdigsten; eine Übersicht über „ungewöhnliche Autos im Kino“ ist gemäß der Fußnote (auch da: immerhin gibt’s welche!) gar dem Online-Portal www.zehn.de entnommen...
Das alles wäre nicht weiter schlimm, hätten Pospiech und seine Co-Autoren ihre Ausführungen in eine locker-flockige Sprache gepackt, die dem Leser den anekdotenhaften Charakter des Werks besser vor Augen geführt hätte. Da er das nicht tut, und statt dessen vermeintliche Fakten in Verbindung mit Halbwahrheiten allzu nüchtern aneinanderreiht, ist die Enttäuschung vorprogrammiert.
Unterm Strich macht das Buch einen ganz netten Eindruck, aber für den ambitionierten Autofan ist es absolut untauglich. Druckqualität und Veredelung sowohl des Einbands als auch des Schutzumschlags, sowie das Vorhandensein eines Lesebändchens verdienen aber unabhängig davon lobende Erwähnung!
Wer gerne vorab in das Buch hineinschauen möchte, kann dies hier auf der Verlagshomepage tun!
Pospiech, Thomas: Auto – Das große Sammelsurium. München: riva Verlag 2011. 400 S., HC mit SU und Lesebändchen, Klebebindung. ISBN: 978-3-86883-050-7, 19,95 €.
Das alles wäre nicht weiter schlimm, hätten Pospiech und seine Co-Autoren ihre Ausführungen in eine locker-flockige Sprache gepackt, die dem Leser den anekdotenhaften Charakter des Werks besser vor Augen geführt hätte. Da er das nicht tut, und statt dessen vermeintliche Fakten in Verbindung mit Halbwahrheiten allzu nüchtern aneinanderreiht, ist die Enttäuschung vorprogrammiert.
Unterm Strich macht das Buch einen ganz netten Eindruck, aber für den ambitionierten Autofan ist es absolut untauglich. Druckqualität und Veredelung sowohl des Einbands als auch des Schutzumschlags, sowie das Vorhandensein eines Lesebändchens verdienen aber unabhängig davon lobende Erwähnung!
Wer gerne vorab in das Buch hineinschauen möchte, kann dies hier auf der Verlagshomepage tun!
Pospiech, Thomas: Auto – Das große Sammelsurium. München: riva Verlag 2011. 400 S., HC mit SU und Lesebändchen, Klebebindung. ISBN: 978-3-86883-050-7, 19,95 €.