Mittwoch, 30. Januar 2013

Video: The Automotive Authors Book Fair 2012

In der Automotive Hall of Fame in Dearborn/Michigan findet jährlich eine kleine Auto-Buchmesse statt, zuletzt am 17. November 2012. In diesem Video kommen einige Autoren zu Wort und stellen ihre Projekte vor – manche davon sind sicher auch für europäische Leser interessant!

Dienstag, 22. Januar 2013

ROOAR und VROOOM: Michel Vaillant ist wieder da!

Cover der Neuauflage in der Zack-Edition

Mit 70 Renn-Abenteuern in 54 Jahren gehört Michel Vaillant zu den erfolgreichsten Comic-Helden aller Zeiten. Der Mosaik Steinchen für Steinchen Verlag (ja, so heißt er wirklich!) hat – auch von mir unbemerkt – in den letzten Jahren all jene Vaillant-Alben herausgebracht, die bisher noch nicht auf Deutsch erschienen waren. Jetzt macht er sich daran, das Vaillant-Epos ab Ausgabe 1 neu aufzulegen.

Bild: Verlag
In seinem ersten Abenteuer muss Michel dem Amerikaner Steve Warson erst die Stirn bieten, bevor die beiden Freunde werden können: Eine Zeitung fordert zum Duell „Europa gegen Amerika“, um ein für alle mal zu klären, welcher Kontinent wohl den „besten Rennfahrer der Welt“ hervorbringe. Zu dieser „großen Herausforderung“ ließ sich Autor Jean Graton vom „Race of two Worlds“ inspirieren, das 1957 in Monza ausgetragen wurde. 
Bild: Verlag
Auf 65 Seiten gibt es Autorennen satt – allerdings drängt sich in kleinteiligen Bildfolgen ungewohnt viel Text im betulichen Duktus der 50er: Die Geschichte erschien zunächst als Fortsetzungsserie im Comicmagazin Tintin – mit nicht mehr als zwei Seiten pro Woche...

Der Leser erfährt all diese Hintergründe in einem umfangreichen Nachwort, das die Entstehungsgeschichte der Vaillant-Comics allgemein, sowie den Handlungsverlauf der „großen Herausforderung“ analysiert und die Bezugspunkte zur realen Welt herausfiltert. Das versucht auch dieses Schauplatz-Video:

Übrigens ist in der Neuauflage auch noch eine Seite enthalten, die in früheren Alben-Veröffentlichungen der „großen Herausforderung“ immer fehlte: Sie war der 1958er EXPO in Brüssel gewidmet und trägt somit nicht wesentlich zum Handlungsverlauf bei. Doch das wohlige Gefühl der Vollständigkeit ist sicher noch ein Grund mehr, ab sofort eine Vaillant-Sammlung zu beginnen – sofern man nicht schon eine zu Hause hat, natürlich! Ach ja: ein brandneues Abenteuer wird gerade vorbereitet – dazu demnächst mehr.
Fazit: Ein Fest für große Jungs: Michel Vaillant ist wieder da! Da ist das Taschengeld bestens angelegt.

Jean Graton: Michel Vaillant (Band 1): Die große Herausforderung. 68 Seiten, Format 29,5 x 21,5 x 0,5 cm, Paperback, Mosaik Steinchen für Steinchen Verlag, 17,00 €, ISBN 978-3-8646-2021-8 


Dienstag, 15. Januar 2013

Zum Stöbern und Blättern: Das Auto-Buch

Frankfurter Buchmesse 2012: "Das Auto-Buch" zwischen Wein und Weltall

Schon mutig, dieser Titel: „Das Auto-Buch“ klingt irgendwie endgültig und nach „Maß aller Dinge“. Und dann soll es auch noch eine „große Chronik mit über 1200 Modellen“ sein. Ob dieser Schinken auch nur ansatzweise halten kann, was er verspricht?

Veredelter Einband mit Prägung
Betrachten wir den 360-Seiten-Wälzer mal ganz von vorne. Effektvoll nimmt das Cover Kontakt zum Leser auf; es will angefasst werden: Glänzend wölbt sich der Aston Martin aus dem Buchdeckel hervor, der weiße Hintergrund ist leicht rau und erinnert haptisch an ein Armaturenbrett.
Im Inhaltsverzeichnis wird dann klar, inwiefern sich das Buch als „Chronik“ versteht: Zehn Teile gibt es, die jeweils ein Jahrzehnt umfassen (bis auf den ersten Teil, der von „Frühen Automobilen bis 1920“ handelt). 
Bis zu 17 Autos auf einer Seite – da gibt es viel zu entdecken
1200 Autos auf 360 Seiten zu packen ist dann aber trotzdem irrwitzig: Auf thematischen Doppelseiten drängen sich bis zu 17 Fahrzeuge, z.B. „US-Stilführer“, „Luxuriöse Sportwagen“ oder „Schrägheckmodelle“. Platz bleibt da nur für die Angabe des Herkunftslands, die Anzahl der Zylinder samt deren Inhalt in cm³, sowie die Höchstgeschwindigkeit. Weitere Kapitel sind den wichtigsten Motoren (!) und Marken der Automobilgeschichte gewidmet.
Auch den Alfa Romeo 6C 1750 gibt's in allen Details zu sehen
Internationale Evergreeens wie VW Käfer, Jaguar E-Type oder Citroën DS werden zusätzlich in allen Details gezeigt; auch der Tata Nano ist mit von der Partie, denn der Verlag unterhält Dependancen in London, New York, Melbourne, München – und Delhi. Will heißen: „Das Auto-Buch“ erscheint in allen Weltsprachen und wird rund um den Globus vermarktet. Das erklärt den hohen Amerika- und England-Anteil. Und ist wohl auch die Ursache für das völlige Fehlen eines Trabant 601 – wahrscheinlich wurde er einfach vergessen.
Mal was neues: Motoren-Porträts!
Fazit: Gestalter „richtiger“ Autobücher könnten sich das ein oder andere abschauen. Mit seinem lebendigen Layout transportiert „Das Auto-Buch“ nämlich ganz hervorragend all das, was wir am Auto so lieben: Formen, Farben, Motoren. 

Wiederholtes Blättern und Stöbern macht Spaß. Die Wahrscheinlichkeit, dabei immer wieder etwas neues zu entdecken, ist durchaus hoch – da ist es ausnahmsweise zu verschmerzen, dass es sowohl an Tiefgang, als auch an inhaltlicher Präzision mangelt.
Giles Chapman (Hg.): Das Autobuch. Die große Chronik mit über 1200 Modellen. 360 Seiten, ca. 1.800 Abb., Format 30,5 x 25,5 x 3 cm, Hardcover, Dorling Kindersley, 29,95 €, ISBN 978-3-8310-2206-9